Gegen 100 Personen haben am Freitagabend in der Berner Heiliggeistkirche die russische Journalistin Anna Politkowskaja in einer Gedenkfeier gewürdigt. Sie habe bis zuletzt mutig und unbeirrt für Menschenrechte gekämpft, hob die Berner SP-Nationalrätin Ruth-Gaby Vermot hervor. Die Vizepräsidentin der Organisation FriedensFrauen Weltweit (früher: 1000 Frauen für den Friedensnobelpreis) sagte, Politkowskaja habe gewusst, «dass das, was sie tat, gefährlich war, aber sie konnte nicht anders». Mit Kugeln, Hinterlist und Menschenverachtung sei die 48-jährige Journalistin und Mutter von zwei Kindern am 7. Oktober für immer zum Schweigen gebracht worden. Es sei zu befürchten, dass die Verantwortlichen für diesen Mord nicht zur Rechenschaft gezogen würden.
Mehrere Referentinnen und Referenten würdigten an der Feier Politkowskajas Engagement für das tschetschenische Volk in seinem Kampf um Unabhängigkeit. Sie habe sich gefreut darüber, dass auch sie 2005 als eine der 1000 Frauen für den Friedensnobelpreis nominiert worden war. Ihr Beispiel werde weiter wirken.
Sonntag
12.11.2006