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Sonntag
13.01.2008

Die Organisation Reporter ohne Grenzen kritisiert die chinesischen Behörden wegen Verstoss gegen ausländische Journalisten, die insbesondere von Staatsicherheitskräften in ihrer Berichterstattung behindert werden. Eine Gruppe von Reportern konnte deshalb die Frau des bekannten Menschenrechtsaktivisten Hu Jia und ihre zwei Monate alte Tochter nicht besuchen, berichtet die Journalistenorganisation am Sonntag. Die Fotografen hätten ihre Aufnahmen vernichten müssen. Auch Hu Jias Rechtsanwälte seien keine Besuche erlaubt. Einer seiner Anwälte war sogar für einige Stunden unter Hausarrest gestellt worden.

Einer der Rechtsanwälte Hu Jias hatte gegenüber ausländischen Journalisten bestätigt, dass er daran gehindert wurde, Hus Frau, Zeng Jinhan, eine bekannte Bloggerin, zu besuchen. Danach stellten ihn die Behörden für einige Stunden unter Hausarrest und später unter polizeiliche Aufsicht. Ein zweiter Rechtsanwalt wurde zwar nicht festgenommen, ihm wurde aber eindringlich von einem Besuch Zengs abgeraten. Bereits zuvor hatten die Behörden die Anwälte daran gehindert, Hu am 4. Januar im Gefängnis zu besuchen. Die Begründung: Der Fall sei als «Staatsgeheimnis» eingestuft worden.